Storchennest auf dem hohen Schloss in Füssen
Über Füssen im Allgäu thront das hohe Schloss, eine mittelalterliche Burganlage. Seit diesem Monat gibt es dort nach langer Zeit wieder ein Stochennest.
bevor es bezogen werden kann, müssen aber noch Kletterer auf das Dach.
Endlich wieder ein Storchennest auf dem Hohen Schloss in Füssen, einer der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns. Doch bevor das Wagenrad hoch oben bezogen werden kann,
müssen professionelle Kletterer in schwindelerregender Höhe Schutzbleche auf den Dächern anbringen.
Eine Herausforderung für die Industriekletterer. Sie müssen auf scharfe Kanten und Ecken aufpassen – denn diese könnten die Sicherungsseile zum Reißen bringen.
Bleche zum Schutz von Regenrinne und Schlosswand
Unten, vom Schlosshof aus, blickt Peter Griegel vom Landesbund für Vogelschutz sorgenvoll zum Dach. Nervös macht ihn die Frage, ob die Schutzbleche wirklich zur Regenrinne passen. "Wenn die
Störche ihr Nest aufbauen, dann fällt denen natürlich jedes zweite Mal ein Ästle oder irgendetwas hinunter, und das muss aufgefangen werden, weil das sonst den Ablauf verschmutzt. Und es wäre
eine Katastrophe, wenn hier an der Wand, an den schönen Malereien, das Wasser runterläuft", erklärt Griegel, warum der große Aufwand sein muss.
Lange Storchen-Tradition auf dem Hohen Schloss
Jahrhundertelang residierten Störche auf dem Storchenturm, 1922 wurde dort das letzte Wagenrad angebracht. Es zerfiel im Laufe der Zeit und die Störche blieben aus. Vogelschützer Griegel hofft
nun, dass das neue Wagenrad die Störche wieder anlockt.
Weißer Kalk soll Störche anlocken
Unterhalb des Storchennests haben die Kletterer weißen Kalk auf den Ziegeln angebracht, das sieht Vogelkot täuschend ähnlich und soll ein weiteres Anlockmittel für die Störche sein. Der Kalk
täuscht vor, dass dort schon Störche gelebt hätten. Für nachfolgende Störche ist es ein gutes Zeichen für einen sicheren Nistplatz. Allerdings wird sich erst im kommenden Frühjahr zur neuen
Brutsaison zeigen, ob sich die mühevolle Arbeit gelohnt hat.
10.05.2021, 12:24 Uhr