Die Klasse 4a Roßhapten auf Entdeckungstour in den den Bergen.
Lernen
im Rahmen der Umwelterziehung in ungewohnter Umgebung.
Hirsch oder Hund? Wer hinterließ die Spuren. Wie alt könnte der Bergahorn sein und wie konnte er so lange überleben? Und woher kommt das Wasser des
Kenzenwasserfalles?
Auf diese Fragen und noch mehr konnten wir bei unserem Aufenthalt auf der Kenzenhütte vom 9. bis 11. Oktober Antworten finden. Regen und Kälte hielten uns
nicht davon ab, die herbstliche Spurensuche in den Bergen um das Haus aufzunehmen. Auf unserem Weg zur Alm unterhalb des Vorderen Scheinbergs entdeckten wir unzählige Hufabdrücke der Hirsche, die
in Wildwechseln quer über unseren Weg Richtung Kenzenbach führten. Leider war die Brunftzeit schon vorbei, so dass wir die Tiere nicht mehr hören konnten. Wir bewegten uns innerhalb der Wolken in
fast mystisch ruhiger Stimmung und konnten die Berge erst an unserem Ziel erkennen, als die Wolken höher zogen. Und dann war es für uns ein leichtes, die ersten Gämsen mit dem Fernglas ausfindig
zu machen. Nach einem Spiel auf der bereits verlassenen Almwiese kehrten wir über einen Steig zur Hütte zurück. Jeder suchte sich ein Blatt oder eine Blüte aus, die wir anschließend
in Blumenpressen legten. Sechs Wochen müssen wir jetzt warten, bis wir unsere Farne, Frauenmantelblätter oder Sterndoldenblüten für eine Ausstellung einsetzen können. Kaum waren wir unter
dem schützenden Dach, prasselte der Regen unaufhörlich bis zum Abend nieder. Wir nutzden die Zeit für Zeichnungen eines kleinen Herbariums, zur Lektüre, um Informationen zum Klimawandel zu
sammeln oder aber auch für gemeinschaftliche Spiele wie Schach oder Stadt/Land/Fluss.
Am Donnerstag untersuchten wir gemeinsam mit der Biologin, Frau Dr. Andrea Hoffmeister vom Landesbund für Vogelschutz (LBV), den Bach unterhalb des
Kenzenwasserfalles. Wer glaubt, dass zu dieser Jahreszeit dort kein Leben mehr zu finden sei, wurde eines Besseren belehrt. Mit kleinen Keschern "angelten" wir unter Steinen im Bach. Neben
Schnecken und Fliegenlarven zeigte sich auch eine emsige Wasseramsel, die am Flusslauf entlangflog, immer wieder nach Nahrung tauchte und sich durch unsere Aktivitäten nicht stören ließ. Alles,
was klein genug war, wurde unter dem Binokular untersucht. Hoch über uns kreiste eine fünfköpfige Steinadlerfamilie. Ein sehr alter Bergahornbaum, dessen Stamm sich mit Mühe von fünf Kindern
umfassen ließ, erzählte uns durch seine Wunden und Narben von seinem sicherlich nicht immer einfachen Leben. Flechten, Farne und Moose überzogen seine Borke, die wie eine Landschaft wirkte. Zum
Abschluss errichteten wir am Wasser noch Steinmännchen, wobei nicht alle Füße und Schuhe trocken blieben.
Nachmittags wanderten wir in Fünferseilschaften hinab zum Wankerfleck. Mit Augenklappen und einem Partner versuchten wir uns im Gelände blind zu orientieren. Die
buckelige und noch gut mit den Hinterlassenschaften des erst kurz zuvor abgetriebenen Viehs bestückte Wiese erwies sich als besondere Herausforderung. Nach einer wohlverdienten Brotzeit erklärte
uns Frau Dr. Hoffmeister, wie und warum es im Herbst zur Laubfärbung kommt. Mit Materialien aus der Natur legten wir zum Abschluss symmetrische Muster, Landschaftsbilder und das Modell eines
Vulkans.
In der Kenzenhütte wurden wir sehr gut versorgt.Nach unseren Aktivitäten an der Frischen Luft entwickelten wir alle einen großen Appetit, Ingeborg Ginter sorgte mit
ihrer Gitarre immer wieder für den guten Klang und Viola Häußerer unterstützte uns da, wo wir Hilfe brauchten. Dies waren drei besondere Schultage, die wir alle sehr
genossen.
Susanne Hassold, Klassenleiterin :
" Diese besonderen Unterrichtstage fanden mit dem Ziel statt, ohne die Ablenkung digitaler Medien gemeinschftlich Erfahrungen in der Natur zu sammeln
und diese in kindgerechten und Fachwissen anbahnenden Weiterführungen zu sichern. Der Aufwand für die Planung hat sich mehr als gelohnt. "