Das Rennen ist gelaufen. Zum ersten mal durften Vogel- und Naturfreunde den "Vogel des Jahres" mit ihrer Stimme krönen. Die Nr. 1 wurde nicht ganz überraschend das Rotkehlchen.
Schwyzer Dütsch Rotbrüstli. Diese Wahl weckte in mir die Erinnerung an eine nicht gerade neue, aber einfach schöne Legende. Ich habe nun versucht, sie wieder zu Papier
zu bringen.
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Peter Griegel
Brutzeit
Brütende Singvögel verraten ihre Nestplätze wenn sie mit Nahrung zu der Brut zurückkehren und kurz bevor sie ins Gestrüpp verschwinden, Ausschau nach Feind und Mensch halten. Vogelbeobachtern mit
ausgeprägter Geduld und schnellen Reaktionen mit der Kamera, gelangen Bilder der neuen Generation, sobald diese auf Entdeckungsreise gehen. Da die putzigen Kerlchen noch nicht scheu sind, halten
sie länger still und bieten damit mehr Zeit für die Bildkomposition. Diese zwei Aufnahmen stammen vom Juni/Juli 2020 und zeigen 2 Neuntöter-Ästlinge und einen gerade flugfähigen
Hausrotschwanz.
Colin MacKenzie 24.07.2020
Ergänzung zu „Highlight Murnauer Moos“
Nachdem ich die Exkursion des letzten Jahres in bester Erinnerung hatte, lockte es mich heuer wieder in dieses Naturparadies. Ornithologische Highlights waren dabei einige Karmingimpel und die
Bruthöhle eines Wendehalses.
Mein besonderes Interesse galt aber auch der Botanik und dort speziell den Orchideen. Der besondere „Kracher des Tages“ war darum das gerade frisch aufgeblühte Strohgelbe Knabenkraut
(Dactylorhiza ochroleuca). Es wächst teils höchst reizvoll zusammen mit dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), stellt aber höhere Ansprüche an den Nässe- und Kalkgehalt. Dass
ich nun den Anblick einiger hundert Exemplare dieser seltenen und stark gefährdeten Pflanzen genießen konnte, machte mich einfach nur glücklich.
Prächtige Fotomotive lieferten auch die zahlreichen Blauen Schwertlilien (Iris sibirica).
Sabine Mändler 29.05.2020
Highlight Murnauer Moos
Nach der so erfolgreichen Excursion 2019 im Murnauer Moos hatte ich ja für dieses Jahr eine gekürzte Version zu der Schlüsselstelle angesetzt. Nun machte uns leider Corona einen Strich durch die
Rechnung. Bei Hochfrühlingswetter machte ich nun am 22. Mai, allein mit meiner Frau, diese leichte Wanderung trotzdem. Dabei wurden mir alle meine angekündigten Wünsche erfüllt. Auf dem Weg zum
Ziel konnte ich mich bereits über die Rufe von Wendehals und Wachtelkönig erfreuen. Und am Ziel erwartete mich, fast an gleicher Stelle wie 2019, Familie Weißrückenspecht. Die Altvögel waren
emsig am füttern ihres fast flüggen Nachwuchses. Dass, wie auf den Bildern zu sehen, beide Geschlechter schon klar zu erkennen waren, war eine zusätzliche Freude. Mein Entschluss, diese
Führung wie geplant 2021 neu anzusetzen, findet doch sicher Zustimmung?
Peter Griegel 24. Mai 2020
04.April 2020.
Ein Jammer. Eigentlich sollten jetzt die ersten Veranstaltungen und Führungen starten. Aber nun macht uns Corona einen kräftigen Strich durch Rechnung. Als Ersatz versuche ich nun, sie mit
meinen, und hoffentlich auch mit Beobachtungen anderer Vogelfreunde, zu erfreuen und neugierig zu machen:
Bericht Nr. 1
Jetzt, Anfang April, ist der Vogelzug, auch der Teilzieher, voll angelaufen. Gestern, am Forggensee, konnte ich, ohne lange zu suchen, mit viel Freude folgende Arten entdecken:
ca. 5 Ex. Bergpieper, 2 Ex. Wiesenpieper, 2 Ex. Waldwasserläufer., Mit Foto: 2 Stck (1 Paar), 4 Stck Knäkenten (2 Paar), 2 Ex. Fußregenpfeifer.
Nachtrag 1, 5. April:
An gleicher Stelle: 1 Ex. Rohrammer, 1 Ex. Waldwasserläufer, 2 Ex. Knäkenten, 1 Ex. Grünschenkel, im Anflug wie üblich laut rufend, 3 Ex. Bergpieper.
Nachtrag 2, 6. April:
Kiesgrube Jengen: Etwas weit weg ab Füssen, aber einfach immer lohnend. 1 Ex. Teichhuhn, 2 Stck Rohrammern, 7 Stck Rotschenkel?, 1 Stck Alpenstrandläufer, 4 Stck Flußregenpfeifer, mind. 4 Stck
Kiebitz, mind. 60 Stck Graugänse, davon mehrere brütend und Junge führend. Interessant das Fluchtverhalten der Vögel. Die in der Nähe der Vögel sehr laut arbeitenden Bagger und Lastwagen wurden
von den Vögeln ignoriert. Als ich, noch relativ weit weg, mein Stativ augbaute war plötzlich Flucht angesagt. Dies bestätigt die Masterarbeit von Matthias Bull. Er hat festgestellt, dass Vögel
explizit das Paddel der Vögel als Waffe wahrnehmen. Ein Spektiv-Stativ ähnelt diesem Paddel.
Nachtrag 3, 10. April
Vor einem Jahr wurden mir, unter der Bedingung den Brutplatz nicht zu verraten, brütende Kiebitze im Füssener Land gemeldet, nun nach fast 4 Jahrzehnten Pause. Gestern wollte ich prüfen, ob
das auch dieses Jahr erfolgt. Bevor ich meine Technik aufgebaut hatte, erfolgte direkt vor mir der akrobatische Balzflug der Vögel. Kurz darauf konnte ich das Ritual der Formung einer Nestkuhle
beobachten.
Zusätzlich landete auf einen dürren Zweig, in max. 50 m. Entfernung, ein so farbenfreudiges Schwarzkehlchen Männchen. Siehe Bild. Laut Brutvogelatlas gibt es gerade mal 500 Brutpaaren in
Bayern, das ist doch sehr positiv.
Nachtrag 4, 11. April, Forggensee:
Das momentan so milde Wetter scheint gerade überdurchnittlich viele Limikolen auf ihrer Reise aus dem Süden an den Forggensee zu führen. So konnte ich gestern beobachten; 1 Uferschnepfe, 1
Stelzenläufer, 1 Grünschenkel, ca. 10 Kampfläufer, vermischt mit Bruchwasserläufern, viele Berg- und Wiesenpieper und ca. 20 Knäkenten.
Nachtrag 5, 13. April, Brunner Bucht
In dem dort wie immer günstigen "Süßwasserwatt" : ca. 10 Ex. Bergpieper, min. 20 Bachstelzen, 2 Ex. Flussregenpfeifer, ca. 15 Ex. Krickenten, ca. 4 Ex. Knäckenten, 6 Ex. Bekassinen
Nachtrag 6, 13. April
Von Richard Wismath wurde mir ohne Gebietsangabe gemeldet: 1 Heckenbraunelle, 1 Rötelmaus
Nachtrag 7, 6. Mai.
Forggen- und Hopfensee. Jetzt, am Höhepunkt des Vogelfluges, gibt es fast jeden Tag eine schöne Entdeckung. Z. B. : Ein Schwarm, ca. 30 Stck Wiesen- und Thunbergstelzen gemischt. 2
Stck Rohrschwirle und Rohrammern.
Die Bilder zeigen eine Rohrammer und Schafstelzen.
Nachtrag 8 , 15. Mai
Hopfensee. Nach Jahren der Abwesenheit dürfen wir uns dieses Jahr wieder über die Anwesenheit von min. 2 singenden Rohrschwirls erfreuen. Seit einigen Tagen hat sich an gleicher Stelle
offensichtlich ein Schwarzkehlchen eingerichtet. Siehe Bild. Noch bin ich mir nicht sicher, aber ich glaube fast, ein Weibchen gesehen zu haben.
Nachtrag Nr. 10, 12. Juni
Unter den wegen Corona ausgefallenen Führungen befand sich unter dem Thema "Gelbspötter"auch jene an der Mühlberger Ache am 6. Juni. Aus Neugier ging ich diese
kurze Strecke ganz allein ab, mit überragenden Erfolg. Noch im Auto sitzend hörte ich direkt neben mir einen lauthals singenden Gelbspötter, den Gesang der Mönchsgrasmücke imitierend. Nicht lang
danach begann, keine 100 m. entfernt, eine Singdrossel ihr Lied. Aber irgend etwas stimmte da nicht. Ich versuchte, von den beiden Vögeln ein Foto zu machen. Dies mehrere Tage. Ihre Tarnfarbe und
das dichte Laub verhinderte dies. Gestern morgen nun, mit der Hilfe von strahlender Morgensonne, gelangen mir die beigefügten Bilder. Und siehe da, die Singdrossel entpuppte sich ebenfalls als
Gelbspötter. Also zwei Spötter ( Imitator/Nachahmer ) in Vollendung.
Peter Griegel
Nachtrag 11, 5. Juli 2020.
Eigentlich ist der Grauschnäpper überhaupt nicht selten. Aber die wenisten Naturfreunde kennen ihn. Schuld ist sein leiser, unauffälliger Gesang.Das ändert sich nur, wenn er seine Jungen
versorgt. Dann schimpft er lauthals bei jeder noch so kleinen Störung. Und Schuld ist natürlich auch seine tatsächlich unspektakuläre Färbung. Dafür ist seine Jagdtechnik eine Augenweide.
Der Ansitzjäger fängt Insekten in Form einer wahren Flugchow. Selbst den Schwirrflug, a la Kolibri, hat er im Programm. Dies alles beobachtet in meinem Garten
Peter Griegel