Der Bericht zu den Mauerseglern in Füssen - Auszug aus der Allgäuer Zeitung

Auszug aus der AZ vom 17.5.25
Brutalternative für Mauersegler.pdf
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Wald und Wiese bei Kleinkitzighofen
Wald und Wiese bei Kleinkitzighofen

Bericht Vogelführung um Kleinkitzighofen

 

Am Sonntag morgen trafen wir uns mit 5 mutigen, regenresistenten Vogelinteressierten in Kleinkitzighofen, um uns von Lou Fischer die vielfältige Landschaft am Ortsrand zeigen zu lassen.

Bei tief hängenden Wolken ging es entlang von Wiesen, Feldern, Hecken, Waldstücken mit viel Totholz, dann entlang von 2 Weihern und dem kleinen sich schlängelnden Röthenbach.

Zu sehen gab es nicht ganz so viele Vögel, aber zu hören waren viele Gesänge und Warnrufe wie unter anderem von Buntspecht, Grünspecht und Schwarzspecht.

Die Liste der anderen Arten, die wir erlauschten ist vielfältig und nicht alltäglich, unser ausgewiesender Vogeleperte hörte gleich, dass wir sowohl Pirol Weibchen, als auch Männchen über uns in den Bäumen hatte, aber nicht zu sehen bekamen. Des weiteren dann  Blau und Kohlmeise, Star, Rauchschwalbe, Amsel, Buchfink, Singdrossel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Zilpzalp, Rohrammer, Mönchsgrasmücke, Wintergoldhähnchen und den Kuckuck. Auf dem Wasser waren Schwan, Blässhuhn, Reiherente und Graugans.

Zu beobachten gab es auch einen Luftkampf zwischen Krähe und Kolkrabe, das Kolkrabe Weibchen saß derweil auf ihrem Nest hoch oben in der luftigen Tanne. Den Turmfalken Kasten haben wir nicht mehr besucht. Es sind aber insgesamt 7 Eier im Turmfalken Kasten am Stadl, die gerade bebrütet werden.

Ein herzliches Dankeschön geht an Lou Fischer für die ausführlichen Erläuterungen. 
Für Vogelfotos müssen wir bei besserem Wetter noch einmal zurück kommen.

 

den 5.5.2025     Uli Kratz

 

Alle Fotos:  Uli Kratz

Immer genau hinschauen


Der Wertachstausee Schlingen mit seiner ca. 40 ha Größe, Delta und Litoral, bildet ein sicheres Habitat für Wasservögel aller Art. Verschiedene Tiefenzonen garantieren eine üppige Vogeldiversität aus Sommer- wie Winter- und Durchzugsgäste, u.a. Tauch- und Schwimmenten, Säger, Schwäne, Reiher und Watvögel. Eintragungen in www.ornitho.de (BY/OAL) dokumentieren diese Vielfalt.


Am späten Nachmittag des 17.September 2021 als ich dort Silberreiher zählte, merkte ich ein etwas anders gefärbtes Exemplar. Seine fleischfarbigen Beine, schwarzer Schnabel und türkisfarbener Zügel weichten von der Silberreiher Nominatform ab.

Ich knipste einige Bilder und schickte das beste Foto an Jürgen Knee, der antwortete: „danke für das interessante Foto. Darauf zu sehen ist ein Silberreiher vom Typ "modesta". Diese Form hat schon zu vielen Diskussionen geführt.“


Daraufhin, recherchierte ich im Internet weiter. Diese Silberreiher Unterart A. a. modesta wurde vom britischen Zoologen J. E. Gray im Jahr 1831 in folgenden Verbreitungsgebieten aufgezählt: Indischer Subkontinent, Ost- und Südost-Asien. Des Weiteren Südost- und Ost-China, Süd-Japan und Korea. Weiter südlich auch auf den Sundainseln, Wallacea, Neuguinea, den gemäßigten Gebieten Australiens bis hin nach Neuseeland.


Seit neustem taucht diese Unterart alle paar Jahre in Osteuropa, äußerst selten in Deutschland und dann als Wintergast, auf. Wissenschaftler diskutieren, ob die in Europa gesichteten Silberreiher vom Typ "modesta" der Unterart Südostasien und Australasiens A. a. modesta angehören, oder eine Form der Mutation des normalen Silberreihers sind. Nur eine großangelegte Untersuchung samt DNA-Proben wird Klarheit bringen.


Colin MacKenzie